Was bedeutet das Affolter- Modell?

Félicie Affolter studierte nach ihrer Ausbildung bei Jean Piaget einen bekannten und führenden Entwicklungspsychologen der die kognitive Entwicklung (das Piagets Entwicklungsmodell) prägte.

 

Während ihrer jahrelangen klinischen Arbeit mit wahrnehmungsgestörten Kindern und Erwachsenen entwickelte sie ein eigenes Therapiekonzept, das Affolter-Modell, auch „Geführte Interaktionstherapie“ genannt.

 

Handlungsabläufe, die für Kinder (Erwachsene) mit Wahrnehmungsproblemen nicht ausführbar sind, werden dabei gemeinsam mit dem Therapeuten ausgeführt.

 

Diese Therapie ermöglicht es den Patienten, praktisch und alltagsbezogen zu lernen.

 

Bei gestörter Wahrnehmung kann man durch gezieltes Führen an Händen und Körper während alltäglicher Geschehnisse zur Verbesserung der gespürten Informationssuche beitragen.

Führen bedeutet, dass eine andere Person mit dem Körper des Patienten Handlungen so ausführt, dass gemeinsam Beziehungen zwischen Patient und Umwelt hergestellt werden.

Der Therapeut steht hinter dem Betroffenen und führt seine Hände. Während des Führens wird (möglichst) nicht gesprochen.

 

Wahrnehmungsgestörte Kinder (und Erwachsene mit Erkrankungen des Gehirns) können so durch problemlösende Alltagssituationen Erfahrungen sammeln.

Dies beinhaltet z.B. auch Sicherheit über ihre Umwelt/Umgebung zu gewinnen, die unterschiedlichsten Widerstände zu erspüren und ihre Veränderungen ertasten können. Des weiteren bedeutet dies auch selbst Wirkungen erzielen zu können, Ursachen zu verstehen und zu verinnerlichen um so sich in neuen Situationen zurechtzufinden.